Kämpfen statt Kaffeekränzchen

Der Equal Pay Day ist der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern und macht auf den bestehenden Gender Pay Gap aufmerksam. Der Aktionstag markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern und kennzeichnet den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten. In Österreich ist das am 15.02.2022 der Fall, in der Schweiz am 20.02.2022 und in Deutschland erst am 07.03.2022. Männer hingegen werden ab dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt.

Frauen verdienen in Deutschland im Schnitt 18% weniger als Männer (lt. Statistischem Bundesamt für das Jahr 2020). Deutschland ist im europäischen Vergleich Schlusslicht bei der Verringerung des Gender Pay Gap. Ein Teil dieser Lohnlücke lässt sich auf strukturelle Unterschiede zurückführen: Viele Frauen erlernen Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten seltener in Führungspositionen und häufiger in Teilzeitjobs oder in Minijobs.

Doch selbst wenn man diese Faktoren herausrechnet und sich gleichqualifizierte Frauen und Männer anschaut, die in der gleichen Branche und gleichen Postion gleich viel arbeiten, dann ergibt sich in Deutschland immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke von 6%.

 

Den Internationalen Frauenkampftag gibt es seit 1911. Viel hat sich seitdem inzwischen zum Positiven verändert, aber längst nicht genug, wie auch der Equal Pay Day zeigt. Auch in der Pandemie wird die Ungleichbehandlung von Frauen deutlich. Oft blieben vor allem die Mütter zu Hause und kümmerten sich um die Kinderbetreuung aufgrund geschlossener Kitas und Schulen. Frauen reduzierten häufiger ihre Arbeitszeit; auch der Anteil an der Sorgearbeit nimmt überproportional zu. Tradierte Rollenbilder drohten sich somit wieder zu verfestigen.